Ausbildung im Martineum

Das Martineum ist Ausbildungsstätte für Diakoninnen und Diakone. Die Ausbildung findet in Kooperation mit der Ev. Hochschule Bochum (EvH) statt. An der EvH studieren die angehenden Diakon*innen Soziale Arbeit (BA) und Gemeindepädagogik und Diakonie (BA). Parallel dazu ergänzt das Martineum das Studium durch eine Ausbildungbegleitung mit weiteren verbindlichen Ausbildungsanteilen.

Die Ausbildungsbegleitung ist in einem Curriculum geregelt und in neun Module aufgeteilt.

1. Studientage
Im Laufe der Ausbildung müssen 16 Studientag zu acht verschiedenen Themenfeldern absolviert werden. Die Themenfelder sind z.B. Diakonische Identität, Bibelkunde und Homiletik, Spiritualität, Glaube und Lebenswelt und Seelsorge.

2. Mentoring
Aus der Martineumsgemeinschaft wird jedem und jeder Studierenden ein*e Mentor*in zur Seite gestellt. Mentoring ist eine Art Patenschaft, die von jedem Mentoring-Tandem selbst gestaltet wird. In den 12 Treffen währen der Ausbildung geht es um Glaubens- und Lebensfragen, sowie Persönlichkeitsentwicklung, Begleitung und die Einführung in die Martineumsgemeinschaft.

3. Gemeinschaft
Die Studierenden des Martineums nehmen regelmäßig an den Gemeinschaftstreffen des Martineum e.V. teil. Sie sind von Beginn an Mitglieder im e.V. mit vollem Stimmrecht.
Das große Jahrestreffen der Martineumsgemeinschaft ist im November, an dem auch die Einsegnung der jeweiligen Absolvent*innen gefeiert wird. Es bildet das Herzstück des Miteinanders. An diesem nehmen auch die Studierenden verpflichtend teil und erleben sich als Teil der Gemeinschaft.

4. Gottesdienst gestalten
Im zweiten Ausbildungsjahr gestaltet jede*r Studierende einen Gottesdienst mit. Dazu gibt es über das Jahr verteilt verschiedene Möglichkeiten, z.B. bei den Gemeinschaftstreffen oder auch „auswärts“ bei Kirchentagen oder in befreundeten Kirchengemeinden.

5. Studierendenbegleitung und Auswertungsgespräche
Die Studierendenbegleitung und die Studienleitung begleiten die Studierenden durch die Ausbildung. Dazu gibt es verschiedene Angebote wie Picknick, Kneipenquiz oder ein Frühstück an der EvH, und eine jährliche „Standortbestimmung“, das Auswertungsgespräch.

6. Studienfahrt
Zu Beginn der Ausbildung fahren alle neuen Studierenden vier Tage auf Studienfahrt. Sie lernen sich gegenseitig und die Ausbildung kennen, machen erste Erfahrungen mit Andachten und mit Martineumsmenschen und werden eine Gemeinschaft.

7. Abschlussfahrt
Zur Vorbereitung auf die Einsegnung findet erneut eine gemeinsame Fahrt statt. Die dreitägige Abschlussfahrt dient der Reflexion der Ausbildung, der inneren Vorbereitung auf die Einsegnung und dem Ausblick auf die Zeit nach der Einsegnung.

8. Projekte und weiteres Engagement
Die Mitarbeit in den Gremien des Martineums sowie kleinere und größere Projekte bietet die Möglichkeit zu generationsübergreifenden und gemeinschaftsbildenden Erfahrungen und trägt einen entscheidenden Teil zur Vernetzung und Mitgestaltung bei.

9. Einsegnung
Als Abschluss der Ausbildung und Start in das (Arbeits-)Leben als Diakon*in findet nach Absolvierung aller Ausbildungsanteile die Einsegnung statt. In einem feierlichen Gottesdienst werden die neuen Diakon*innen beim Jahrestreffen im November durch die Ev. Kirche von Westfalen in ihr Amt eingesegnet.

Zusatzmodul Prädikant*innen-Ausbildung
Optional besteht die Möglichkeit, die Prädikant*innen-Ausbildung in die Diakon*innen-Ausbildung zu integrieren. Die Bestandteile der Prädikant*innen-Ausbildung der Ev. Kirche von Westfalen  (Theologisches Grundwissen, Homiletik, Kasualien, Abendmahl, Liturgik und Liturgische Präsenz) werden im Rahmen der Diakon*innen-Ausbildung mit absolviert und durch ein Zertifikat bescheinigt, das nach Absolvierung aller Bestandteile inkl. des Bachelorabschlusses in Gemeindepädagogik und Diakonie verliehen wird. Mit diesem Zertifikat ist es möglich, sich ohne weitere Fortbildungen auf Antrag einer Gemeinde zum*zur Prädikant*in in der EKvW beauftragen zu lassen.